Waldorfkindergarten

Nichts ist so wohltuend und kraftgebend für Kinder wie ein rhythmisch gestalteter Tag…

Dieser beginnt im Gruppenraum mit dem Eintauchen in das schöpferische und phantasievolle Freispiel, denn die wichtigste Tätigkeit, die „Arbeit“ des kleinen Kindes, ist Spielen. Mit wenigen, natürlichen und freilassenden Spielmaterialien dürfen sie ihre Phantasiekräfte erleben.

So ist ein farbiges Spieltuch nicht nur der königliche Umhang oder die Tischdecke in der Puppenküche. Es kann auch das Tuch des Zauberers oder das Dach der gebauten Höhle werden.

Während dieser Zeit bereitet die Erzieherin das Frühstück vor. Ganz schnell finden sich viele helfende Hände, die mit Hingabe den Brötchenteig kneten und formen, dazu gern singen. Wie es duftet, wenn donnerstags die selbstgebackenen Brötchen aus dem Ofen kommen.

Nach dem Reigen eröffnen ein Dankeslied und Tischgebet das gemeinsame Frühstück. Gefühle von Gemeinschaft, Dankbarkeit und Gemütlichkeit haben hier Raum und lassen die Kinder nicht nur leiblich, sondern vor allem auch seelisch-geistig nähren.

Im Anschluss findet das freie Spiel in der Natur statt, draußen im Garten, am See oder die Kinder besuchen die Tiere auf dem Hof. Gern wird auch ein kleines Lagerfeuer entzündet und von den Kindern achtsam bestaunt.

Zum Abschluss des Vormittags wird eine Geschichte erzählt, ein Puppenspiel aufgeführt oder ein Fingerspiel gezeigt. Je nach Jahreszeit wiederholen sich Geschichten und Fingerspiele. Das schenkt Vertrauen, Sicherheit und Verbindung mit dem großen Rhythmus der Natur.

Nach dem anschließenden Mittagessen, das in der Küche des Biohofes gekocht wird, ist Ruhezeit im Kindergarten.

Eine gute Stunde haben die Kinder Zeit, Erlebtes in sich wirken zu lassen und Kraft für den Nachmittag zu schöpfen, wo sie wieder in ihre „Arbeit“, dem Spielen, eintauchen können.